Wohltätigkeit
Gerechtigkeit
Menschenrechtsorientierung
Unser Plan für das Gesundheitssystem: Verfügbarkeit und Qualität sichern, Zugänge öffnen und würdevollen Umgang garantieren.
Die Verwirklichung von Menschenrechten verbessert den Gesundheitszustand einer Gesellschaft. Menschenrechte und Gesundheit stehen in einem wechselseitigen Verhältnis. Hohe Morbiditätsraten (also die Häufigkeit einer Erkrankung) und die Mortalitätsraten (also die Anzahl der Todesfälle pro Gesamtbevölkerung in einem Zeitabschnitt) haben Ursachen: Mangel- und Unterernährung, unzureichender Zugang zu sauberem Trinkwasser, gesundheitsgefährdende Lebens- und Arbeitsbedingungen, fehlende Bildung und der Ausschluss vieler armer und benachteiligter Menschen von wesentlichen Gesundheitsdiensten. All diese Ursachen haben einen gemeinsamen Nenner, nämlich die Verletzung menschenrechtlicher Pflichten. Im Umkehrschluss trägt die Verwirklichung der jeweiligen Menschenrechte dazu bei, den Gesundheitszustand einer Gesellschaft nachhaltig zu verbessern.
Für diese Aufgabe engagiert sich plan:g – als katholisches Menschenrechtswerk im Gesundheitssektor der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Dies tun wir unter Beachtung der folgenden Menschenrechtsprinzipien.
Download: Broschüre Menschenrecht auf Gesundheit
Nichtdiskriminierung
Transparenz
Teilhabe
Nachhaltigkeit
Im Gesundheitssektor geht es vor allem um die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte eines jeden Menschen, die im Sozialpakt (International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights, ICESCR) verankert sind. Das Recht auf Gesundheit wird hierbei nicht als bloße Abwesenheit von Krankheit, sondern als Recht auf ein Höchstmaß an körperlicher und geistiger Gesundheit definiert. Darum regelt der Sozialpakt auch solche Menschenrechte, die notwendige Bedingungen für ein gesundes Leben darstellen: Dazu gehören das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, auf Ernährung, auf Wasserversorgung und Bildung.
Der Zivilpakt enthält neben dem Recht auf individuelle Gesundheit (Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit) auch Rechte, die die Gesundheitspolitik und ihre Umsetzung auf den verschiedenen Ebenen (zum Beispiel Recht auf Partizipation und rechtliches Gehör) betreffen.
Weitere Menschenrechtsverträge gestalten das Recht auf Gesundheit und den Schutz vor Diskriminierung mit Blick auf häufig benachteiligte Gruppen aus, darunter Kinder (Kinderrechtskonvention, Child Rights Convention, CRC), Frauen (Frauenrechtskonvention, Committee on the Elimination of Discrimination against Women, CEDAW) und Menschen mit Behinderungen (Behindertenrechtskonvention, Convention on the Rights of Persons with Disabilities, ICRPD).
All das klingt kompliziert? Die einfache Geschichte der Jesus-Berührung, die den kranken und verstoßenen Menschen heilt, berührt noch sehr viel komplexere Dimensionen: Hier geht es nicht nur um das Gebot der individuellen Hilfe und die Pflicht zur Gesellschaftsveränderung, sondern um das eigene Verhalten – um Herz und Haltung.
Die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Weltgemeinschaft gelten weltweit und sollen eine nachhaltige ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung sichern. Die SDGs wurden in Weiterentwicklung der Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) am 1. Januar 2016 verabschiedet und gelten bis 2030. Die SDGs zielen auf eine Transformation unserer Erde im Anthropozän. plan:g hat sich aktiv in die Debatte und die Entwicklung der SDGs insbesondere bei der Frage der Indikatoren eingebracht.
Recht auf Leben
Was ist Inklusion?
plan:g unterstützt Lehrkräfte besonders der Fächer Religion, Geschichte und Sozialkunde bei der Erarbeitung der Menschenrechtsthematik und beim Thema Inklusion.
Beispiel: Inklusionsvideo eines Schulprojekts
Dokumente und externe Links
Some policy documents are particularly relevant to the rights-based approach in the health sector of development cooperation. We provide these documents below, and refer to the offer at www.who.int.
Die Deklaration von Alma-Ata ist das Abschlussdokument der WHO "International Conference on Primary Health Care" (1978). Unter dem Motto „Gesundheit für Alle“ schrieb die Deklaration die Prinzipien von "Primary Health Care" fest.
Alma-Ata Erklärung auf Deutsch
Alma-Ata declaration in english
Die Ottawa-Charta ist das Abschlussdokument der Ersten WHO-Konferenz zur Gesundheitsförderung (1986). Die Charta führt die unterschiedlichen Arbeitsfelder Gesundheitsaufklärung, Gesundheitserziehung, Gesundheitsbildung, Gesundheitsberatung, Gesundheitsselbsthilfe und Präventivmedizin zusammen. Die Charta markiert eine Zäsur (von der Verhütung von Krankheiten zur Förderung von Gesundheit) und macht die politischen Gestaltung gesundheitsrelevanter Faktoren und Umweltbedingungen nötig.
Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung auf Deutsch
Ottawa Charter for health promotion in english
1978 kamen im sowjetischen Alma Ata (heute Astana, Kasachstan) Gesundheitsexpert*innen aus aller Welt zusammenkamen, um die Erde gesünder zu machen. Die auf der Konferenz gebilligte Erklärung von Alma-Ata bildete 40 Jahre lang die Grundlage der weltweiten Bemühungen zur Stärkung der primären Gesundheitsversorgung.
Im Oktober 2018, 40 Jahre nach Alma Ata, bestätigte die „Weltkonferenz zur medizinischen Grundversorgung“, wiederum in Astana, Kasachstan eine neue Erklärung. Nochmals wurde die zentrale Rolle der primären Gesundheitsversorgung auf der ganzen Welt hervorgehoben. Die Erklärung zielt darauf ab, die Anstrengungen auf die primäre Gesundheitsversorgung zu konzentrieren, um sicherzustellen, dass alle Menschen den höchstmöglichen erreichbaren Gesundheitsstandard genießen können.
Astana declaration in english