Nachhaltige Gesundheit statt einfache Rezepte

Zugang zur Gesundheitsversorgung ermöglichen

 

Gesundheit ist eines unserer kostbarsten Güter, und doch ist sie alles andere als selbstverständlich. Denn Krankheit und Behinderung sind Teil des menschlichen Lebens. Staaten, welche den Sozialpakt von 1966 verabschiedet haben, verpflichten sich dazu Menschen im Krankheitsfall Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Darüber hinaus müssen gesundheitsförderliche Lebensbedingungen sichergestellt werden. Tagtäglich sehen wir, wie Konflikte, Korruption, Privatisierung und die Klimakrise nicht nur bestehende Gesundheitssysteme bedrohen, sondern vielen Menschen den Zugang zu grundlegender Versorgung verwehren. Was ist mit den Menschen, die niemals die Chance auf umfassende Gesundheitsversorgung haben? Was ist mit den Menschen, die unter schwersten Bedingungen anderen Menschen Gesundheitsdienstleistungen zukommen lassen? Ob hier in Österreich oder in unseren Partnerländern in Ostafrika – unsere Gesundheitssysteme sind geschwächt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Wir sollten die verschiedenen Warnzeichen wahrnehmen. Es besteht dringender Handlungsbedarf.

 

Jemand, der*die in der Pflege nicht oft genug gewaschen wird, Druckstellen erleidet oder Gewalt erfährt kann das wohl kaum glauben. Und doch ist dies eine alltägliche Realität im deutschsprachigen Raum, auch in Vorarlberg wurden dieses Jahr entsprechende Vorwürfe laut. Die meisten Vorwürfe richten sich gegen Einrichtungen privater Konzerne, in Österreich ausnahmslos. Profitmaximierung wird durch Einsparungen erreicht: weniger (gut ausgebildetes) Personal, kostengünstige Verpflegung und eine möglichst hohe Belegung. Und das rächt sich: Am Wohl der Patient*innen.

 

 

Ein besonders anfälliges Gebiet für Korruption ist das Gesundheitswesen, weil es intransparent ist und hier sehr viel Geld umgesetzt wird. So wird etwa in Deutschland fast jeder neunte Euro für Gesundheit ausgegeben. Studiendaten und Sponsoringverträge sind oft nicht öffentlich einsehbar. Ein riesiger Geschäftszweig mit den Kranken ist meist interessensgeleitet und das nicht zum Vorteil der Patient*innen. Korruptionsbekämpfung im Gesundheitswesen bedeutet insbesondere Interessenkonflikte der zahlreichen Akteur*innen zu erkennen und ihre schädlichen Auswirkungen
transparent zu machen.

 

Über 60 % der Bewohner*innen eines Pflegeheims sind dement und haben Probleme sich verständlich zu machen, so wie auch viele geflüchtete Menschen. Viele Erkrankungen werden bei Frauen oft jahrelang nicht diagnostiziert oder als psychosomatisch abgetan (wie Endometriose oder Herzinfarkte). Dies sind nur einige Beispiele für Diskriminierung bei der Behandlung. Vielen Menschen in Österreich, aber vor allem in unseren Partnerländern, ist es jedoch nicht einmal möglich medizinisches Personal im Krankheitsfall aufzusuchen, oder qualitative Gesundheitsversorgung zu erhalten ohne in den finanziellen Ruin zu geraten. 

 

In unseren Partnerländern ist die Lage freilich noch viel schlimmer. Im Sudan ist das Gesundheitssystem nahezu vollständig zusammengebrochen. Die kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen der Armee und den Milizen der RSF haben Krankenhäuser geplündert und medizinisches Personal gekidnappt oder gleich ermordet. In Folge dessen gibt es einen Choleraausbruch und insbesondere Babys und ihre Mütter sterben in erschreckendem Ausmaße. In Palästina sieht die Lage nicht besser aus: Auch hier werden medizinische Einrichtungen missbraucht, als Waffenlager und Versteck. Die militärische Antwort darauf kennt kein Erbarmen mit kranken und verletzten Zivilist*innen. Oft wird in solchen Konflikten selbst der Weg in das kaum noch funktionale Krankenhaus durch die anhalten Kampfhandlungen zur Todesfalle. Das sich dadurch tödliche Infektionskrankheiten rasch ausbreiten ist nur eine logische Folge.

 

In Europa sind viele Infektionskrankheiten wie Cholera und Tuberkulose kaum mehr ein Thema, aber dies wird sich voraussichtlich ändern. Zoonosen verbreiten sich immer weiter und können in Zukunft zu noch gefährlicheren Varianten entwickeln. Ebola, Mpox und Boreliose, sowie die SARS Viren sind tierischen Ursprungs und verbreiten sich rasant, wie zuletzt bei der COVID-19 Pandemie. Die Massentierhaltung steigt und damit auch der Verbreitungsherd und die Potentiale für neue, noch gefährlichere Seuchen.

 

In unserer globalisierten Welt verschärfen sich Gesundheitsprobleme in vielen Regionen durch die Klimakrise: Überträger gefährlicher Krankheiten wie die Tigermücke, die Gelbfieber und Dengue überträgt, verbreiten sich rasant auch in Europa. In Österreich ist diese Stechmücke bereits nachgewiesen worden. Klimabedingte Katastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und Extremwetterereignisse treiben Menschen weltweit zur Flucht, und häufig ist ihre Gesundheit dabei das erste Opfer. Dass bereits planetare Grenzen überschritten wurden bedeutet, die Uhr tickt…

 

 

Wir wollen die großen Herausforderungen, die Gesundheit mit Umwelt, Mensch und Tier zusammenbringen, angehen. Gesundheit sollte kein Privileg sein. Bei plan:g setzen wir uns weltweit für gerechte Gesundheitssysteme ein, die allen Menschen zugänglich sind – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Status. Mit einem wissenschaftlich fundierten Ansatz und einem unermüdlichen Einsatz gegen Vorurteile und Fehlinformationen wollen wir den Zugang zu lebensnotwendigen Gesundheitsleistungen schaffen.

 

Gemeinsam mit Ihnen gehen  wir gegen Medikamentenfälschungen vor, fördern Basisgesundheit in Uganda und unterstützen Menschen darin, selbstbestimmt über ihren Körper und ihre Gesundheit zu entscheiden. Von Österreich bis Ostafrika hinterfragen wir starre Geschlechterrollen– für eine gesündere Gesellschaft.

Mit Ihrer Spende für plan:g können Sie dazu beitragen, eine Welt zu schaffen, in der Gesundheit für alle erreichbar ist. Dies sollte nämlich kein Privileg sein, sondern ein grundlegendes Recht.

 

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