Gemeinsam sichtbar und laut – plan:g auf der Pride Bregenz 2025
Am vergangenen Wochenende war plan:g mit voller Überzeugung Teil des bunten und lebendigen CSD in Bregenz. Gemeinsam mit Tausenden Freund*innen, Verbündeten und Mitgliedern der LGBTQIA+-Community haben wir nicht nur Vielfalt und Selbstbestimmung gefeiert, sondern auch ein klares Zeichen gesetzt: Der Kampf für gleiche Rechte, insbesondere das fundamentale Menschenrecht auf Gesundheit, ist längst nicht vorbei!
Warum Gesundheit im Mittelpunkt steht:
Wie in unserer Rede deutlich wurde (siehe unten), ist die systematische Diskriminierung queerer Menschen im Gesundheitswesen eine gefährliche Realität. Sie verstößt gegen zwei untrennbare Menschenrechte: das Recht auf Gesundheit und das Recht auf Nichtdiskriminierung. Besonders trans*, inter und nicht-binäre Personen erleben täglich Barrieren – von mangelndem Fachwissen über fehlende Angebote bis hin zu offener Ablehnung. Doch Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit: Sie bedeutet Sicherheit, gesehen und ernst genommen zu werden – ohne Angst vor Ausgrenzung.
Gerade JETZT ist Herz und Haltung entscheidend:
Die aktuelle Lage macht unseren Einsatz dringender denn je:
- Weltweite Rückschritte: Während in Europa queere Rechte wieder offen infrage gestellt und in den USA per Gesetz eingeschränkt werden, werden sie in Teilen Ostafrikas sogar kriminalisiert.
- Lokale Bedrohung: Auch bei uns in Vorarlberg steigt die Hasskriminalität – von zerstörten „Wish You Were Gay“-Plakaten bis zu Nazi-Schmierereien auf Regenbogen-Zebrastreifen.
- Skandalöse Lücken im Schutz: Pseudomedizinische Konversionstherapien sind in Österreich immer noch nicht für Erwachsene verboten – ein untragbarer Zustand, der Menschen traumatisiert und ihr Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit verletzt.
- Stille ist Mittäterschaft: Besonders dort, wo kirchliche Träger im Gesundheits- und Sozialwesen Verantwortung tragen, darf Schweigen nicht als Haltung durchgehen. Wer Nächstenliebe predigt, muss queere Menschen lieben – nicht nur tolerieren.
Unsere Botschaft in Bregenz war klar und laut:
- Feiern reicht nicht – wir müssen Rechte verteidigen!
- Gesundheit ist ein Menschenrecht – für ALLE, ohne Diskriminierung.
- Systemische Veränderung ist nötig: in Bildung, Politik und Medizin.
- Solange Faschismus-Symbole weniger stören als Regenbogenfahnen, solange Trans*-Personen als Bedrohung statt Mitmenschen gesehen werden – solange braucht es uns, unsere Stimmen und unseren Widerstand.
Danke für eure Präsenz!
Ein riesiges Dankeschön an alle, die mit uns in Bregenz auf die Straße gegangen sind! Danke, dass ihr sichtbar ward, dass ihr Haltung gezeigt habt – für eine Welt, in der Gesundheit kein Privileg, sondern ein garantiertes Recht ist. Gemeinsam kämpfen wir weiter: Für Würde. Für Sicherheit. Für Freiheit. Für alle!
„Menschenrechte sind nicht verhandelbar – weder in Bregenz noch in Nairobi.“
– Auszug aus der Rede von Viktoria Berkmann [plan:g] auf der Pride Bregenz 2025.
Die vollständige Rede zum Thema "LGBTQIA+ und das Menschenrecht auf Gesundheit" finden Sie HIER.