Krieg in der Ukraine

Die Invasion der Ukraine durch Russland bringt unsägliches Leid in dem Land hervor und die Folgen sind und werden weltweit zu spüren sein. Die Bewohner*innen der Ukraine müssen um ihr Überleben fürchten, Zivilisten werden gezielt attackiert und jeder Schritt Russland davon abzubringen, den Krieg fortzuführen, birgt die Gefahr der Eskalation.

 

Viele Menschen in Österreich und Europa spenden Hilfsgüter, gewähren Flüchtlingen Unterschlupf und Beistand, geben Geld für Initiativen, die den Ukrainer*innen so gut es eben geht unter die Arme greift. Und doch ist es eine Tatsache, dass wir mit dem Verbrauch von russischem Gas und Öl den Konflikt indirekt weiter finanzieren. Unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen gefährdet nicht nur die Zukunft des Menschen auf diesem Planeten, sie ist auch dafür verantwortlich, dass wir mit dem Import dieser Energieträger autokratische, despotische und kriegerische Regime am Leben erhalten. Meist waren diese Konflikte weit weg, in Nigeria beispielsweise, oder auf der arabischen Halbinsel, nicht verborgen, aber leicht zu ignorieren. Dies ist nun kaum mehr möglich.

 

Das westliche Europa hat zwar bislang gerade mal mit höheren Energiepreisen zu kämpfen und wird wirtschaftlich mäßige Einbußen hinnehmen müssen, aber in anderer Hinsicht ist der Krieg verheerend, auch außerhalb der Kampfzone. Die Angst in unseren Köpfen wächst, eine geographische Ausweitung als auch der Einsatz von atomaren, biologischen oder chemischen Waffen ist wieder eine reale Möglichkeit geworden.

 

Weniger eine Möglichkeit, als erschütternde Realität sind die Auswirkungen für die von Hunger betroffenen Gegenden in Ostafrika und dem Jemen. Weil die Welternährungsorganisation (WFP) große Teile ihrer Getreidevorräte aus der Ukraine und Russland bezogen hat, fehlen schlichtweg die Grundnahrungsmittel für die vom Hunger bedrohten Menschen. Der durch den Markt gesteuerte Preis steigt aufgrund der Verknappung auch in Ländern an, die bis jetzt noch nicht großflächig von Hunger bedroht waren und machen Brot für viele extrem teuer beziehungsweiße bald unerschwinglich. Immer mehr Menschen werden in Existenznot geraten und dies führt möglicherweise zu weiteren gewaltsamen Konflikten. Das ist ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.

 

Lösungen um dieses Dilemma zu lindern sind komplex, wirken meist nur mittel- bis langfristig und erfordern eine große Veränderung aller. Obwohl wir mittlerweile eine Vielzahl an wissenschaftlichen Gutachten zur Verfügung stehen haben, die uns Chancen aufzeigen, nachhaltig, sowie friedlich zu leben und wirtschaften, weigern wir uns hartnäckig uns zu ändern. Stattdessen werden einfache „Lösungen“ propagiert, die nicht durchdacht sind, aber dafür umso lauter hinausposaunt werden. Wir müssen genau hinsehen, was wirklich gegen Krieg und Hunger wirkt. Dazu werden wir uns verändern müssen, auf bestimmte Dinge verzichten müssen, aber die Freiheit von Angst als Belohnung bekommen.

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