Konsequenzen aus dem Weltbrand
Die verheerenden Amazonas-Waldbrände, angekurbelt durch die rücksichtlose Politik des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gegenüber Indigenen, Kleinbauern und dem Regenwald machen Menschen in Brasilien und auf der ganzen Erde krank.
Und trotzdem hat es die Extremrechts-Regierung Bolsonaro geschafft, eine Spitzenposition bei der UN Stopp-TB-Initiative zu besetzen: Der brasilianische Gesundheitsminister Dr. Luiz Henrique Mandetta wurde im September zum neuen Chair der Stop TB Partnership berufen. Ebenso besorgniserregend: Der WHO Leprosy Elimination Goodwill Ambassador, Yohei Sasakawa, singt Loblieder auf die rechtsextreme Regierung.
plan:g fordert ein Ende der nicht normalen Normalität. Aus dem Weltbrand am Amazonas müssen politische Konsequenzen gezogen werden.
Protest gegen EU-MERCOSUR-Handelsabkommen
Genau darum werden auch die kritischen Stimmen gegen das geplante EU-MERCOSUR-Handelsabkommen lauter. Zusammen mit 39 anderen Organisationen aus Österreich, Argentinien, Brasilien, Chile und Paraguay, darunter Welthaus Graz und die Dreikönigsaktion, fordert plan:g - Partnerschaft für globale Gesundheit die Mitglieder des zuständigen EU-Unterausschusses auf, sich gegen eine Ratifizierung des EU-Mercosur-Assoziationsabkommens auszusprechen.
„Die Liberalisierung von Märkten darf keinesfalls höheren Stellenwert als Menschenrechte und Umweltschutz genießen“, betont Markus Meister vom Welthaus Graz: „Eine Ratifizierung des vorliegenden Assoziationsabkommens würde dem Menschenrechtsanspruch der EU zuwiderlaufen und kann nicht akzeptiert werden.“
Auch plan:g wendet sich gegen das Assoziationsabkommen. Der vorgesehene Export von Agrargütern schädigt die Gesundheit von Menschen am Amazonas und in Europa. Dazu Matthias Wittrock, plan:g-Geschäftsführer: „Das Liberalisierungsabkommen ist ein krankmachendes Modell von gestern. Die Lösung ist gesundheitsschädlich. Außerdem zerstört sie kleinbäuerliche Landwirtschaft am Amazonas und in den Alpen. Das zeigt: Die Gesundheitsinteressen und die ökonomischen Interessen der Menschen sind kein Widerspruch - diese Interessen dürfen nicht auf dem Altar der Agroindustrie geopfert werden.“
Die von den Unterzeichnenden vorgeschlagene Alternative: Das Assoziationsabkommen muss weiter verhandelt werden; insbesondere ökologische, soziale und menschenrechtliche Mindestansprüche müssen vereinbart und erfüllt werden, wozu auch Sanktionsmechanismen vereinbart werden müssen.