Peter und Paul 2022

Ermutigen und Gutes tun

Achtsam sein mit mir selbst und allem, was ist.

Körperbilder sind Vorstellungen vom eigenen Körper und Teil des Körpererlebens. Es speist sich aus erworbenem Wissen, Phantasien, Gedanken, Einstellungen, Bewertungen und der Bedeutung, die Körperträger*innen ihrem Körper zuschreiben. Mein Körper ist Teil von mir. Aber reduziere ich mich auf organische Vorgänge, auf Herzschläge, Atemzüge, ohne die ich nicht sein könnte? Auf die äußere Form, mein Aussehen? Aus einer Achtsamkeitsübung kenne ich den Satz: „Mein Atem ist mein bester Freund/meine beste Freundin.“ Wenn ich in mich gehe, erspüre ich, dass ich mehr bin als mein Körper, bekomme Zugang zu meinem Geist, meiner Seele. Gelingt mir das permanent?

 

Meine Alltagserfahrung ist, dass gewonnene Achtsamkeit verblasst und immer wieder neu gewonnen werden will, weil ich permanent unterbrochen werde von Botschaften, Bildern, Begegnungen. Frei nach Immanuel Kant sind die Schemata meiner Wahrnehmung, die zwischen den Kategorien meines Verstandes und den sinnlichen Wahrnehmungen liegen, immer feiner geworden.

 

Stereotype beziehen sich auf Personen und Personengruppen und sind das Ergebnis eines Filterungsprozesses, um mit der Komplexität der Welt klarzukommen, wie Walter Lippmann (1889–1974) schon 1922 postulierte. Weil sie überindividuell sind und manchmal einprägsam, taugen sie nur selten für einen erkenntnisleitenden Prozess und schon gar nicht dazu, unsere Originalität zu fördern. Dazu sind sie zu ungenau, relativ starr und bei objektiver Betrachtung oft unrichtig. Schlüssel für gelingende Selbstwahrnehmung und gendergerechte EZA sind Ermutigung und Befähigung (Empowerment), die Komplexität der Wirklichkeit anzuerkennen und daraus wirkungsvolle, nachhaltige Maßnahmen abzuleiten.

 

Einfache Lösungen retten unsere Welt nicht.

 

Projekt body rEVOLution! (gefördert durch die Austrian Development Agency ADA, das Land Vorarlberg und das Land Tirol)

Ein Projekt mit nachhaltigem Ansatz ist body rEVOLution, das plan:g seit November 2020 gemeinsam mit dem Verein Amazone durchführt. Wir hinterfragen stereotype Körperbilder, die in der Werbung gegenwärtig sind und deren Präsenz durch soziale Medien eine neue Dimension erreicht. Nicht nur in Österreich, auch in vielen Ländern des globalen Südens werden dabei überwiegend eindimensionale Schönheitsideale transportiert, die von sexistischen und rassistischen Stereotypen geprägt sind. Diese Bilder erlegen gerade jungen Menschen und insbesondere Mädchen und junge Frauen Normen auf, und erzeugen Druck, diesen (Rollen-)Bildern, zum einen durch eine Anpassung oder Optimierung ihres Körpers, zum anderen durch geschlechtsspezifisches Verhalten entsprechen zu müssen. Im Projekt bringen Mädchen* und junge Frauen* ihre Perspektiven ein und erarbeiten in der Folge Inhalte, die an Erwachsene, die in Kontexten von Bildung, Jugend-/Sozialarbeit, Gesundheit und Kirche mit Jugendlichen arbeiten, weitergegeben werden.

 

plan:g realisiert Projekte in Ländern des Südens und Nordens und setzt Akzente für eine geschlechtergerechte EZA. Dies als Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs), z.B. SDG-3 (Gesundheit und Wohlergehen), SDG-4 (hochwertige Bildung) oder SDG-5 (Geschlechtergleichstellung). Leitwerte sind Equality (Gleichheit), Evidence (Orientierung an wissenschaftlich anerkannter, objektiver und aktueller Forschung) und Empowerment (Befähigung). Wir bemühen uns um gewaltfreie Kommunikation, die in der Liebe angesiedelt ist” (Papst Franziskus: “Laudato Si` - Über die Sorge für das gemeinsame Haus, 2015; LS, 77) das Projekt body rEVOLution! ist ein logischer Anschluss.

 

Mit Ihrer Hilfe hat plan:g viel erreicht. Bleiben Sie uns gewogen: Lassen Sie uns Gesundheit ansteckend machen.

 

 

       

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