Pro Klimavolksbegehren

Der Klimakollaps macht krank.

Die Frage nach dem Wetter war einmal ein unverfänglicher Einstieg in eine Allerweltskonversation. Das ist längst vorbei: Die Frage nach dem Wetter ist eine politische Frage. Es ist eine Frage, die zu oft überhört wird, weil die Antworten fehlen oder unbequem ausfallen.

 

Der Wiener Meteorologe Julius von Hann definierte Klima im ausgehenden 19. Jahrhundert als „die Gesamtheit aller meteorologischen Erscheinungen, die den mittleren Zustand der Atmosphäre an irgendeiner Stelle der Erdoberfläche charakterisieren.“

 

Diese mittleren Zustände haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark verändert. Als Werk der Entwicklungszusammenarbeit haben wir gute Kontakte in die Region der arabischen Staaten und nach Ostafrika. Wir verfolgen die Auswirkungen des Klimakollapses intensiv: Mit den ökologischen Systemen sind auch die ökonomischen, sozialen und politischen Systeme unter Druck geraten. Auch die Gesundheitssysteme, denn neue Krankheiten sind entstanden. 

 

All das lässt sich auch in Österreich beobachten. Was sind Ihre Pläne für Ihre persönliche Gesundheit und die Gesundheit der Erde? Der Plan A“,  die rücksichtslose Ausbeutung der Schöpfung, hat sich als Sackgasse herausgestellt. Wer jetzt immer noch auf der Straße des bequemen Konsums weiterfährt, wird die größten Schwierigkeiten beim Wenden haben.

 

Wir brauchen mehr als nur einen einzigen „Plan B“. Wir brauchen ein grundsätzliches Umdenken.  Darum arbeiten wir seit März 2018 unter dem neuen Namen plan:g – Partnerschaft für globale Gesundheit.

 

Es macht schon lange keinen Sinn mehr, von „Erderwärmung“ oder „Klimaveränderung“ zu sprechen. Das sind Euphemismen. Es ist unwahr, österreichische Klimaschutzmaßnahmen als beispielhaft zu rühmen: Wir verfehlen unsere Klimaziele. Die klimaschädlichen Emissionen sind von 2016 auf 2017 auf 82,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent angewachsen.

 

Nicht nur derlei Statistiken zeigen: Wir stehen mitten im Klimakollaps. Schon der Blick aus dem Fenster macht deutlich: Der Wald in Österreich vertrocknet im Sommer und ist im Winter zu nass. Unsere Fichtenwälder sind nicht stabil genug, um den Veränderungen zu trotzen. Die Waldgrenze verschiebt sich nach oben. Der Baumbestand in den Talschaften verändert sich. Es irrt, wer meint, dass dies nur unsere Landwirt*innen betrifft: Miteinander müssen wir den gesellschaftlichen Umbau gestalten.

Schaffen wir das?

Wir werden den Zustand der uns anvertrauten Schöpfung nicht mehr bewahren können. Der Mensch lebt in einer durch den Menschen schon grundsätzlich veränderten und damit in Zukunft weniger menschenfreundlichen Welt leben: Das betrifft schon uns selbst und unsere Kinder, nicht erst unsere Enkel*innen. 

 

Viele Veränderungen erleben wir schon jetzt. Der ökologische Druck verändert unsere politischen und sozialen Systeme. Wird unsere Demokratie das erste Opfer des Klimakollapses? Als erste Vertreterin einer rechtsextremen Gruppierung in Europa beschwor Marine Le Pen einen „ökologischen Patriotismus der Franzosen (Le Monde, 15.9.2019: Marine Le Pen repeint le vert en bleu-blanc-rouge). Dazu plan:g-Geschäftsführer Matthias Wittrock: „Wenn Demokrat*innen die durch den Klimakollaps notwendigen Veränderungen jetzt nicht demokratisch gestalten, werden es die Autoritären sehr bald autoritär tun.“

 

Für die demokratische Gestaltung des Wandels verbleibt wenig Zeit: Wohl noch nie zuvor in der Geschichte Österreichs sind unmittelbar anstehende Veränderungsnotwendigkeiten so lange verdrängt worden wie die Klimaproblematik. 


Was essen wir heute – und was hat das mit brasilianischen Sojabohnen gefütterte Schwein auf unserem Teller mit dem jetzt brennenden Regenwald und den zunehmenden Antibiotikaresistenzen in unseren Krankenhäusern zu tun? 

 

Einen Wandel schaffen wir nur, wenn wir bereit und fähig sind, uns selbst – im individuellen Handeln – zu verändern. Aber das reicht nicht: Gemeinsam müssen wir die politischen Vorgaben zur Klimapolitik verändern. Die uns anvertraute Verantwortung für unsere Schöpfung ist politisch.

Bitte werden Sie aktiv. Bitte unterstützen Sie das Klimavolksbegehren.

Das geht ganz einfach. Am Anfang steht ein kurzer Gang zum Magistrat. Hier finden Sie die nächste Gemeindebehörde, wo Sie unterschreiben können. Wenn der kurze Gang zu viel Mühe macht, geht das auch online (aber nur mit Handy-Signatur oder aktivierte Bürgerkarte). 

plan:g schließt sich allen Forderungen an:

  • Klimaschutz muss ein Verfassungsziel werden
  • Treibhausgase müssen gestoppt werden
  • Klimaschutzmaßnahmen müssen gefördert, soziale Ungerechtigkeiten vermieden werden
  • Wir brauchen eine Mobilitätswende  

Mehr Informationen zu allen Forderungen und wie Sie informiert bleiben und die Aktion unterstützen können, finden Sie auf der Seite des Klimavolksbegehrens. Dieses Volksbegehren wird von vielen Organisationen und Gruppen der katholischen Kirche Österreichs unterstützt. So auch von plan:g. Und hoffentlich von Ihnen.

 

Bitte sprechen Sie mit Freund*innen, in Ihrer Familie, am Arbeitsplatz oder beim Sport über Ihre Unterschrift für den Klimaschutz. Das werden keine leichten Gespräche. Aber bleiben Sie im Dialog:  Damit bleiben Sie Teil der Veränderung, die unsere Welt braucht. 

Service Telefon:
+43 5574 623 888