Preise des Herrn
Wenn wir Wünsche nach Veränderung aussprechen, wird die Welt gestaltbarer. Ihre Zahlung kann einen wichtigen Beitrag zu unseren Drittmittel-Anträgen leisten, denn für diese Anträge benötigen wir rund 1/10 Eigenmittel. Helfen Sie uns, 1 Euro zu 10 Euro zu machen.
Wie viel ist ein Mensch wert? Seit dem Jahr 2000 hat sich der Umsatz verschreibungspflichtiger Medikamente in Deutschland von 18,1 Mrd. Euro auf 47,2 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Der Umsatz stieg also um mehr als 100 %, während die Anzahl der verschriebenen Medikamente lediglich um 12,6 % wuchs. Vor allem das Auslaufen von Patenten führte zu den rasanten Preissteigerungen.
Einige Pharmaunternehmen bringen Patentausläufer – also Präparate, deren Patente enden – zu zehnfachen Preisen mit fast gleicher Rezeptur wieder auf den Markt. Der eigentliche Schutz des Erfinders vor sinkenden Preisen nach der Veröffentlichung der Rezeptur, den das Patent bietet, wird umgekehrt.
Orientierungspunkt für die Preisfixierung neuer Medikamente ist oft nicht der Warenwert der Wirkstoffe oder Kosten für Produktion und Forschung, sondern ein Kalkül des Nutzens der Medikamente. Dieser wird im Vergleich zu den Ausgaben gesehen, die bei einer anderen Behandlung aufkommen würden. Zum Beispiel werden die Kosten von vermeidbaren Transplantationen im Preis des Medikaments eingerechnet. Damit wird auch die (optimale) Heilung und das Wohlbefinden eines Menschen den Kosten anderer Behandlungsmöglichkeiten gegenübergestellt. Der Wert des menschlichen Leids und des Lebens stehen sich auf groteske Art gegenüber.
Außer Acht gelassen werden dabei die erkrankten Menschen. Ihre Genesung scheint nicht von Wert zu sein bei der Frage, wie zugänglich ein Medikament für die Allgemeinheit sein soll. Daraus wird deutlich, dass im Bereich der Medikamentenherstellung vor allem der Profit an erster Stelle steht. Heilmittel für Krankheiten, deren potenzielle Zielgruppe nicht kaufkräftig ist, werden nur selten intensiv erforscht. Dazu gehören auch viele tropische Krankheiten. Deshalb werden sie auch „vernachlässigte tropische Krankheiten“ (NTDs) genannt.
Besonders benachteiligt sind dabei diejenigen, die von keinem elaborierten Sicherheitsnetz im Gesundheitswesen geschützt werden. Viele Menschen, insbesondere im globalen Süden, können diese hohen Preise nicht bezahlen. Aber es geht auch anders: In der Vergangenheit konnten die Preise für Nachbildungen von HIV/AIDS-Medikamenten gesenkt werden, sodass mittlerweile 67 % der Erkrankten Zugang zu medikamentöser Behandlung haben (2019).
Im Projekt „Talking NTDs!“ wird in Uganda die lokale Gesundheitsinfrastruktur ausgebaut. plan:g fördert die Gemeinschaft im Zombo-Distrikt bei der Vorbeugung und Bekämpfung von NTDs und den damit verbundenen Behinderungen. Dazu werden geschlechtsspezifische, gerechte und integrative Maßnahmen gefördert. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz finanziell unterstützt.
Für solche Projekte müssen wir allerdings Eigenmittel nachweisen – in der Regel etwa 10 %. Darum werben wir an Weihnachten für Spenden, die zum Beispiel für die Eigenmittel unserer kofinanzierten Projekte eingesetzt werden können. Sie unterstützen damit Projekte, bei denen Ihr einzelner Spendeneuro durch die öffentliche Förderung bis zu zehnmal so viel wert wird und wirkt: Danke, dass Sie uns helfen, Veränderung zu gestalten.