Welttag der psychischen Gesundheit

Welttag der psychischen Gesundheit – Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit

 

Am 10. Oktober begehen wir den Welttag der psychischen Gesundheit. Ein Tag, der uns daran erinnert, dass Gesundheit umfassend ist und sowohl körperliche als auch psychische Aspekte umfasst. Gesundheit, so wie sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert wird, ist ein "Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen." Diese Definition verdeutlicht, dass psychische Gesundheit kein Nebenprodukt der physischen Gesundheit ist, sondern ein gleichwertiger Bestandteil eines gesunden Lebens.

 

Chronischer Stress, Depressionen oder Angststörungen können unsere physische Gesundheit erheblich beeinträchtigen und führen oft zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einem geschwächten Immunsystem und anderen gesundheitlichen Problemen. Umgekehrt können körperliche Erkrankungen, insbesondere chronische, die psychische Gesundheit belasten.

 

 

Globale Entwicklungen

 

In den letzten Jahren hat sich weltweit das Bewusstsein für psychische Gesundheit verstärkt.
Die COVID-19-Pandemie hat die Verletzlichkeit vieler Menschen in den Mittelpunkt gerückt. Isolation, wirtschaftliche Unsicherheiten und die Angst vor der Krankheit selbst haben die Zahl der Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, ansteigen lassen. Das zeigen sowohl Statistiken zu mentaler Gesundheit und psychischen Problemen,
als auch Berichte der WHO.

 

Trotz dieser erhöhten Aufmerksamkeit bleibt der Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung weltweit ein Problem. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass fast eine Milliarde Menschen an psychischen Erkrankungen leidet, aber in vielen Ländern weniger als 2 % der nationalen Gesundheitsbudgets für psychische Gesundheit aufgewendet werden.

 

Auch in Österreich sind psychische Krankheiten zu einer wachsenden Herausforderung geworden. Eine Studie der Statistik Austria zeigt, dass 2021 fast 1,4 Millionen Menschen über 16 Jahren in Österreich darunter litten – das sind mehr als 18 % der Bevölkerung. Besonders alarmierend sind die steigenden Zahlen bei jungen Menschen und Kindern.

 

In Vorarlberg wird das Thema psychische Gesundheit zunehmend anerkannt. Es gibt Initiativen, die auf Prävention und Beratung setzen, doch auch hier zeigt sich, dass die Versorgungslage oft unzureichend ist. Der Bedarf an Therapeuten und Beratungsstellen übersteigt das Angebot. Besonders Menschen in ländlichen Regionen haben oft keinen einfachen Zugang zu spezialisierter Hilfe.

 

In Ostafrika, wo plan:g seit Jahren aktiv ist, stellt die psychische Gesundheit eine immense Herausforderung dar. Dort belasten anhaltende Armut, Konflikte, der Klimawandel und gesundheitliche Krisen wie die HIV/AIDS-Epidemie die Bevölkerung psychisch. Die WHO berichtet, dass die psychische Gesundheitsversorgung in vielen Ländern Afrikas stark unterentwickelt ist – weniger als ein/eine Psychiater*in kommt auf 100.000 Menschen. Die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen erschwert zudem den Zugang zu Hilfe.

 

 

Lösungsansätze

 

Um die Situation zu verbessern, ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Erstens müssen psychische und physische Gesundheit als gleichwertige Bestandteile der medizinischen Versorgung anerkannt werden. Regierungen müssen mehr finanzielle Mittel in die psychische Gesundheitsversorgung investieren und den Zugang zu Dienstleistungen, insbesondere in ländlichen Regionen, verbessern.

 

Zweitens ist Aufklärung essenziell, um das Stigma rund um psychische Erkrankungen zu reduzieren. Menschen müssen ermutigt werden, offen über ihre mentalen Probleme zu sprechen und sich Hilfe zu holen. Programme zur Frühprävention, wie sie beispielsweise in Vorarlberg existieren, sollten ausgebaut und auch in anderen Ländern gestartet werden.

 

Als plan:g setzen wir uns in unseren Projekten in Ostafrika dafür ein, nicht nur physische, sondern auch psychische Gesundheit in den Mittelpunkt zu rücken.

 

Zum heutigen Welttag der psychischen Gesundheit erinnern wir daran, dass Gesundheit umfassend ist. Nur wenn wir psychische und physische Gesundheit gleichermaßen fördern, können wir das Wohlbefinden der Menschen weltweit verbessern.

 

Lasst uns gemeinsam dafür eintreten, dass jeder Mensch Zugang zu der Unterstützung erhält, die er*sie braucht – für eine gesunde, gerechte und menschliche Welt.

 

 

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